Warum so viele Schiffsfonds gescheitert sind

Schiffsfonds galten in den 2000er-Jahren als lukrative Anlageform.

Anleger beteiligten sich über geschlossene Fonds an Containerschiffen, Tankern oder Massengutfrachtern, um von Chartereinnahmen und möglichen Wertsteigerungen zu profitieren. Doch viele dieser Fonds entwickelten sich deutlich schlechter als prognostiziert, zahlreiche mussten liquidiert werden oder gingen in die Insolvenz.

1. Überangebot und Marktverzerrungen
Vor der Finanzkrise 2008 boomte der Welthandel und Reedereien bestellten massenhaft neue Schiffe. Schiffsfonds finanzierten einen großen Teil dieses Flottenausbaus. Als die Krise kam, brach die Nachfrage nach Transportkapazität ein, während das Angebot an Schiffen weiterwuchs. Die Frachtraten fielen teils drastisch, was die Kalkulationen der Fonds zerstörte.

2. Lange Laufzeiten, starre Strukturen
Geschlossene Schiffsfonds hatten oft feste Laufzeiten von 10–20 Jahren und wenig Flexibilität. Ein vorzeitiger Ausstieg für Anleger war kaum möglich und das Management konnte auf Marktveränderungen nur eingeschränkt reagieren.

3. Hohe Fremdfinanzierung
Viele Schiffe wurden mit hohen Bankkrediten finanziert. Fielen die Chartereinnahmen, reichten die Erträge oft nicht einmal zur Bedienung der Zinsen. Banken kündigten Kredite oder verlangten zusätzliche Sicherheiten, was viele Fonds in die Insolvenz trieb.

4. Optimistische Prognosen und Vertriebsanreize
Prospekte gingen oft von dauerhaft hohen Charterraten aus, ohne ausreichende Puffer für Krisen einzuplanen. Zudem erhielten Vertriebsgesellschaften hohe Provisionen, was den Anreiz verstärkte, Fonds unabhängig von deren Qualität zu verkaufen.

5. Geringe Transparenz für Anleger
Anleger hatten häufig nur begrenzten Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung der Schiffe und waren stark auf die Berichte der Fondsanbieter angewiesen. Probleme wurden oft erst spät sichtbar.

Fazit:
Viele Schiffsfonds scheiterten, weil sie in einem zyklischen, kapitalintensiven Markt auf optimistischen Annahmen und hoher Fremdfinanzierung basierten. Als die weltweite Schifffahrtskrise eintrat, fehlten Puffer, um die Durststrecke zu überstehen. Für Anleger bedeutete das häufig Totalverlust statt erwarteter Rendite.

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