Vorsicht bei geschlossenen Immobilienfonds: Warum sich das Risiko für Privatanleger oft nicht lohnt

Immobilien gelten seit jeher als krisensichere und wertstabile Kapitalanlagen. Viele Anleger, die nicht selbst bauen oder kaufen möchten, suchen daher nach indirekten Investitionsformen, etwa über Immobilienfonds.

Doch Vorsicht: Besonders geschlossene Immobilienfonds bergen erhebliche Risiken und sind für private Anleger meist ungeeignet.

Was sind geschlossene Immobilienfonds überhaupt?

Im Gegensatz zu offenen Immobilienfonds, die breit in viele Objekte investieren und jederzeit neue Anleger aufnehmen, finanzieren geschlossene Immobilienfonds meist ein einzelnes Projekt, z.B. ein Einkaufszentrum, ein Hotel oder eine Seniorenresidenz. Anleger beteiligen sich über eine Gesellschaft, häufig als Kommanditist einer KG, direkt am Projekt.

Ist die notwendige Kapitalsumme erreicht, wird der Fonds geschlossen. Ab diesem Zeitpunkt ist ein Ausstieg nur noch sehr schwer und oft mit finanziellen Verlusten möglich. Die Bindung an den Fonds beträgt meist zehn bis dreißig Jahre und während dieser Zeit ist das investierte Kapital weitgehend blockiert.

Die Risiken im Überblick

Geschlossene Immobilienfonds können auf dem Papier hohe Renditen versprechen. Die Realität sieht oft anders aus. Hier die wichtigsten Nachteile und Risiken:

  • Klumpenrisiko: Da nur in ein einzelnes Objekt investiert wird, kann schon ein Mietausfall oder Bauverzug erhebliche finanzielle Einbußen verursachen.
  • Keine Rückgabemöglichkeit: Eine Rückgabe der Fondsanteile an die Fondsgesellschaft ist nicht möglich. Ein Verkauf ist oft nur über Zweitmärkte denkbar und meist mit hohen Abschlägen.
  • Hohe Weichkosten: Bis zu 30% der Anlagesumme fließen in Gebühren, Vertriebskosten und andere Nebenkosten.
  • Langfristige Bindung: Eine Auszahlung erfolgt häufig erst nach 10 bis 30 Jahren. Bis dahin ist das Kapital gebunden.
  • Haftungsrisiko: Je nach Rechtsform (z. B. bei einer GbR oder OHG) kann es sogar zu einer Haftung mit dem Privatvermögen kommen – insbesondere bei Nachschusspflichten.
  • Keine garantierten Ausschüttungen: Die angekündigten Renditen sind meist nicht garantiert. Wenn das Objekt nicht wie geplant vermietet wird, bleiben auch die Auszahlungen aus.

Schon investiert – und jetzt?

Wenn Sie bereits in einen geschlossenen Immobilienfonds investiert haben und Ihre Beteiligung verkaufen oder frühzeitig beenden möchten, gibt es Möglichkeiten zum Ausstieg – auch wenn diese mit Einschränkungen verbunden sind.

Eine erste Anlaufstelle ist die Initiative Fondsausstieg. Diese bietet betroffenen Anlegern Informationen und Unterstützung bei der Veräußerung ihrer Fondsanteile.

Die Initiative Fondsausstieg kann helfen, individuelle Lösungen zu finden – sei es ein Verkauf, eine rechtliche Prüfung der Beteiligung durch Juristen oder eine Klärung offener Fragen zur Nachschusspflicht.

Fazit:

Geschlossene Immobilienfonds sind komplexe Anlageprodukte mit hohem Verlustrisiko und geringer Flexibilität. Sie eignen sich nicht für Anleger, die Sicherheit, Liquidität oder Transparenz erwarten.

Sie möchten einen Immobilienfonds oder einen anderen Fonds verkaufen, schreiben Sie uns gern an oder rufen Sie uns an. Sie erreichen uns per Mail unter info@fonds-ausstieg.com oder telefonisch unter 030-2332 711 61. Weitere Informationen zu uns finden Sie auch unter www.fonds-ausstieg.com.

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